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Windkraft gefährdet Welterbe-Status des Oberen Mittelrheintals – Gemeinde klagt gegen Rheinland-Pfalz

Das hatten sich die Ortsvorsteher der Verbandsgemeinde (VG) Loreley gewiss anders vorgestellt. Der Bau von Windkraftanlagen sollte Geld in die Kassen der klammen Ortschaften spülen. Doch die Rechnung ging bislang nicht auf. Eine Sichtachsenstudie hat ergeben, dass die geplanten Windräder zur Aberkennung des UNESCO Welterbe-Status für das Obere Mittelrheintal führen würde. Damit gingen auch große Summen an Fördergelder verloren. Inzwischen hat die Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung des Landes Rheinland-Pfalz, Eveline Lemke (Bündnis 90/Die Grünen), die Notbremse gezogen und der VG Loreley den Bau der Windkraftanlagen untersagt. Das letzte Wort ist damit noch nicht gesprochen. Die am Rande des Welterbe-Areals gelegene Gemeinde Lierschied möchte mit einer Klage die Verkleinerung der fraglichen Pufferzone erreichen. Die Verhandlung vor dem Koblenzer Verwaltungsgericht wurde für den 20. Oktober 2015 festgesetzt. Sollte das Gericht dem Begehren der Gemeinde Lierschied stattgeben, müsste das Bundesland versuchen, mit dem Welterbe-Komitee über eine Reduzierung der geschützten Fläche zu verhandeln.

Nicht alle profitieren vom Welterbe-Status

Die Region Oberes Mittelrheintal erhielt im Jahre 2002 den Status als UNESCO Welterbe. Zwar sind damit auch Fördergelder verbunden, die den Ortschaften zugute kommen sollen, doch besonders die Gemeinden auf den Rheinhöhen wie Lierschied sehen in dem Welterbe-Status mehr Nach- als Vorteile. Touristen halten sich vorwiegend am Rhein auf und gelangen nur selten in die höher gelegenen Ortschaften. Dennoch müssen auch die Höhengemeinden die strengen Auflagen der Welterbe-Kommission erfüllen.

Viele Befürworter des Windkraftverbots finden sich dagegen in der Gastronomie. Sie befürchten ein Nachlassen der Besucherströme für den Fall, dass die Region ihren Welterbe-Status verliert. Inzwischen hat sich ein “Bündnis Kulturlandschaft Romantischer Rhein” formiert, das sich vehement gegen den Bau von Windkraftanlagen ausspricht. Sollten wie geplant etwa vierzig Windräder auf dem Gebiet der VG Loreley errichtet werden, würde die Landschaft erheblich an Attraktivität einbüßen.

Hunsrück warnendes Beispiel in Sachen Windkraftanlagen

WinparkDer Blick auf die andere Rheinseite zeigt ein warnendes Beispiel. Dort kämpfen viele Gastronomiebetriebe ums nackte Überleben, seit der ungezügelte Bau von Windkraftanlagen zu einem starken Besucherrückgang geführt hat. Da es an einem übergeordneten Konzept fehlt, entscheidet jede Gemeinde für sich, ob und wenn ja wie viele Windräder sie aufstellen möchte. Die Aussicht auf Einnahmen hat vielerorts zu einer Art Goldgräberstimmung geführt, bei der Landschafts- und Naturschutz schon einmal hintangestellt werden. Ein Vorgehen, das von immer mehr Bürgern nicht länger hingenommen wird.

Gegen den in Zusammenhang mit dem geplanten Bau von Windkraftanlagen haben mehr als 1700 Privatpersonen sowie über 34 Kommunen und andere Träger Eingaben gemacht. Allein 720 Personen stammen aus der VG Loreley, weitere 860 aus den umliegenden Regionen. Anstelle von Einnahmen haben die Pläne zur Errichtung von Windrädern bisher nur Kosten verursacht und für Zwist zwischen den Bewohnern gesorgt.