Aktive Beteiligung an der Energiewende ist für viele Deutsche selbstverständlich. Sie wollen damit ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Laut einer repräsentativen Umfrage, die die Umweltschutzorganisation WWF gemeinsam mit dem Energieunternehmen Lichtblick durchgeführt hat, glauben knapp 40 Prozent der Befragten, dass sie 2030 Stromproduzenten sein werden. Das berichtet das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien.
Ein Drittel der Teilnehmer an der Umfrage geht davon aus, dass der selbst produzierte Strom sich Zuhause in einer Art Batterie speichern lässt. Fast genauso viele, konkret 28 Prozent der Befragten, glauben, dass virtuelle Kraftwerke den selbst produzierten Strom speichern können. Jetzt ist wieder die Politik gefragt. Sie muss die große Bereitschaft der Menschen zur eigenen Stromerzeugung in die richtigen Bahnen lenken und finanziell unterstützen. Nur so lässt sich die Energiewende bewältigen. Die Bürger müssen mitgenommen und finanziell entlastet werden.
Es entsteht ein digitaler Energiemarkt
Ein Sprecher des Energieunternehmens Lichtblick ist fest überzeugt, dass die Stromerzeugung in den eigenen vier Wänden und dessen Speicherung der Schlüssel zur sicheren Stromversorgung für alle ist. Deutschland hat die Chance, im sich gerade entwickelnden digitalen Energiemarkt eine führende Rolle einzunehmen. Voraussetzung dafür ist, dass die Politik und die beteiligten Unternehmen sich dieser spannenden Entwicklung stellen.
Sinnvolle Vernetzung der Anlagen ist notwendig
Eine Energieexpertin des WWFs macht deutlich, wie wichtig die Verzahnung und Vernetzung der verschiedenen Elemente des Stromsystems der Zukunft ist. Es geht dabei darum, Millionen zentraler und dezentraler Stromanlagen und Speicher intelligent zu steuern. Dieser Herausforderung sollten wir uns stellen, um die Energiewende fortzuschreiben.
Solaranlagen und Stromspeicher boomen
Einen wahren Boom werden Solaranlagen und Stromspeicher in privaten Haushalten in Zukunft erleben. Das sieht auch der Think Tank Agora Energiewende so. Die Experten halten einen Boom von Solaranlagen und Speichern für sicher. Wenn es der Politik gelingen sollte, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, ist es durchaus denkbar, dass sich die Anzahl der Solarstromanlagen von Privathaushalten binnen kurzer Zeit vervierfacht. Um den mit Sonnenenergie produzierten Strom sinnvoll nutzen zu können, brauchen die Solaranlagen akkugestützte Möglichkeiten, den Strom zu speichern. Aktuell sind die Preise für Stromspeicher im Keller, sodass es sich lohnt, jetzt zu investieren. Die Preise für Solarbatterien und Speicher für Elektroautos befinden sich laut einem Bericht des IWR im Sinkflug.
Kohlestrom ade
Dieser Trend bestätigt, dass die Entscheidung der Politik bereits zwischen 2016 und 2019 in Brandenburg und Nordrhein-Westfalen Kohlekraftwerke vom Netz zu nehmen, durchaus ein Schritt in die richtige Richtung ist. Die Kraftwerke werden dann lediglich als Notfallreserve vorgehalten. Das wird den Endverbraucher allerdings wieder viel Geld kosten.
Wer in Zukunft sein eigenes “Kraftwerk” hat, der braucht nicht mehr den Stromanbieter wechseln.