Wie Medien berichten, treiben die hoch subventionierten erneuerbaren Energien ganz moderne Gaskraftwerke in den wirtschaftlichen Ruin. Ende März haben die Betreiber des modernen Gaskraftwerkes in Irsching die Stilllegung des Gaskraftwerkes beantragt.
Der Hintergrund
Das moderne Gaskraftwerk befindet sich in Bayern nahe Ingolstadt. Die Werke 4 und 5, um die es hier geht, haben eine Leistung von fast 1.400 Megawatt. Das Problem: Die Eigentümer des Gaskraftwerkes, zu denen E.ON gehört, haben im vergangenen Jahr nicht eine Stunde Strom für den Energiemarkt produziert. Dabei sind in die 2010 und 2011 in Betrieb genommenen Blöcke viele Hundert Millionen Euro geflossen.
Das Dilemma
Wer Solar- oder Windenergie produziert hat nicht nur den Vorteil, hohe Subventionen zu bekommen. Der auf diese Art produzierte Strom bekommt auch Vorfahrt bei der Einspeisung in das deutsche Stromnetz. Das hat dazu geführt, dass die Preise bei konventionellen Herstellern von Strom extrem gefallen sind. Die Verbraucher haben davon jedoch nichts, denn sie zahlen für die Subventionen eine extra Umlage. Das führt dazu, dass Deutschland innerhalb der EU mit die höchsten Preise für Strom hat. Konventionelle Kraftwerke, wie das Gaskraftwerk in Irsching können nur dann Strom einspeisen, wenn die erneuerbaren Energien nicht ausreichen. Also nur dann, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint.
Obwohl die Gaskraftwerke deutlich umweltfreundlicher sind als Kohlekraftwerke, haben die Kohlekraftwerke Vorrang. Das liegt am niedrigen Preis von CO2-Zertifikaten und an den Subventionen für erneuerbare Energien. Die Betreiber des modernen und umweltfreundlichen Gaskraftwerkes in Irsching mussten feststellen, dass sie in Deutschland kein Geld verdienen können. Noch bis zum Ende März nächsten Jahres läuft der Vertrag mit dem Netzbetreiber. Der verpflichtet die Betreiber, die Anlage in Betrieb zu nehmen, um die Netzstabilität zu gewährleisten. Für diese Bereitschaft gibt es eine Entschädigung. Die Höhe der Entschädigung bewegt sich jedoch gerade in der Größenordnung, um die entstehenden Kosten zu decken.
Wenn die Bundesnetzagentur trotzdem den Weiterbetrieb verlangt
Die Bundesnetzagentur prüft den Antrag der Betreiber. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass die Bundesnetzagentur den Antrag auf Stilllegung ablehnt. In Bayern und Baden-Württemberg will niemand riskieren, dass es zu Störungen in der Stromversorgung kommt. Hintergrund ist dabei auch die Tatsache, dass in Deutschland im Jahr 2022 kein Atomkraftwerk mehr am Netz ist.
Aufgrund der Anfälligkeit gegenüber Schwankungen von erneuerbaren Energien ist ein stabiler Strommarkt die große Herausforderung der Energiewende. Es wird derzeit darüber nachgedacht, den Betreibern das Vorhalten von Stromreserven finanziell abzugelten. Das brächte allerdings mit sich, dass neben den Subventionen für die erneuerbaren Energien die Abgeltung zu finanzieren wäre.