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Deutschlands Nachbarn wollen Strom aus Deutschland nicht

Deutschland hat viel Geld in erneuerbare Energien investiert, aber den Netzausbau teilweise verschlafen. Der überschüssige Strom geht bis jetzt automatisch in die Nachbarländer, aber die wollen nicht mehr.

Das deutsche Stromnetz ist mit dem Strom aus erneuerbaren Energien überfordert. Nachbarländer wie Polen und Tschechien aber auch Belgien, Frankreich und die Niederlande müssen den Strom aus Deutschland abnehmen. Das gefährdet die Stabilität der dortigen Stromnetze. Tschechien hat genug und ist aktuell dabei eine Vorrichtung zur Blockade zu installieren, die 2016 in Betrieb gehen soll. Auch in Polen wird an Phasenschiebern gearbeitet und die westlichen Nachbarn haben Leistungstransformatoren installiert, um sich vor unerwarteten deutschen Stromlieferungen zu schützen.

Das Energiesystem wird nicht mehr berechenbar

Ökostrom durch WindkraftAktuell offenbart sich, welche Konsequenzen der überschüssige Strom mit sich bringt, wenn sich die Länder innerhalb der EU uneins sind. Zu Zeiten, in denen es nur Energie aus Kohle- und Kernkraftwerken gab, war das Energiesystem berechenbar. Jetzt, da es Wind- und Sonnenenergie gibt, stehen die Länder vor einer Herausforderung. Der Stromüberfluss in Deutschland entsteht, weil die Netze in Deutschland nicht ausreichen, um den Strom an alle Zielorte zu transportieren. Dadurch erfolgt eine automatische Umleitung über die Stromtrassen der Nachbarländer. Der Strom sucht sich quasi seinen Weg allein. Dadurch kommt es zu Staus bei den Nachbarn.

Deutschland muss einfach mehr Leitungen bauen

Deutschland ist gezwungen, seine Nord-Süd-Stromtrassen auszubauen. Bis das fertig ist, vergeht jedoch Zeit. Die Betreiber der Windenergieanlagen könnten parallel die Produktion von Windenergie drosseln, indem sie an windreichen Tagen ihre Anlagen runterfahren. Das will wiederum die Politik nicht. Der Gesetzgeber verbietet das Herunterfahren von Anlagen, die Strom aus erneuerbaren Energien gewinnen. Länder wie Polen wollen den überschüssigen Strom aus Deutschland nicht haben, um ihre eigene Stromindustrie zu schützen.

Den Polen ist das nicht genug

Bereits 2014 hat mit Tschechien ein Abkommen getroffen, das grenzüberschreitende Energieströme regulieren soll, um auch die Gefahr eines Blackouts zu reduzieren. Ein Abkommen gleicher Art gibt es auch zwischen Deutschland und Polen. Darüber hinaus hat Deutschland im Juni 2015 einen Pakt mit elf Nachbarländern geschlossen, der die Integration der landeseigenen Energiemärkte voranbringt und einer Überproduktion von Strom vorbeugt. Aber Polen reich das nicht. Die polnische Regierung hat sich deswegen bereits im vorigen Jahr schriftlich an die Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden gewandt. Im September wird die Antwort auf diesen Brief erwartet.

Die EU fordert mehr Integration

Brüssel sieht die Lösung europäisch. Die EU-Kommission ist bemüht, die Strommärkte der Länder zu verknüpfen. Diese Aufgabe habe politisch oberste Priorität. Einigen Nachbarn haben damit ein Problem. Sie wollen selbst entscheiden, aus welchen Quellen sie ihren Strom gewinnen. Auch Deutschland sieht das so und hat entschieden, seine Kraftwerke herunterzufahren. Für 2016 ist ein neuer Gesetzentwurf über einen Energiemarkt ohne Landesgrenzen zu erwarten. Bleiben wir gespannt.