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Deutschland entkommt nur knapp dem Stromblackout

Kaum jemand mag es für möglich halten, aber es ist tatsächlich passiert: Deutschland ist nur knapp einem Stromblackout entronnen. Die Bundesnetzagentur hat einen Bericht an den politischen Beirat weitergeleitet, aus dem hervorgeht, dass die Stromversorgung in Deutschland auf äußerst wackligen Beinen steht. Ende März 2013 mussten enorm starke Eingriffe in den Kraftwerksbetrieb vorgenommen werden, um den Blackout förmlich im letzten Moment abzuwenden.

Nach dem eigentlichen Winter kam die Stromkrise

Im allgemeinen ist vor allem im Winter der Strombedarf als höher anzusehen. Dieser war jedoch normal schon vorbei, als das Stromnetz zum Ende des Monats März noch einmal kräftig ins Schwanken kam. Der sichere Systembetrieb und somit die Stromversorgung innerhalb des Landes ließ sich nur mit weitreichenden Eingriffen gewährleisten. Dazu mussten Photovoltaikanlagen sowie Windräder auf Hochtouren arbeiten, gleichermaßen wurde Strom aus den ostdeutschen Braunkohlekraftwerken bezogen, der über das normale Maß hinaus ging. Die Unternehmen Tennet sowie 50Hertz, die sich im süddeutschen und ostdeutschen Netzgebiet befinden, arbeiteten bis zum Maximum und selbst auf der polnischen Seite wurde eine Überbelastung in Kauf genommen.

Der kritische Punkt stellte sich dann wie folgt dar: Die deutschen Netzgesellschaften sowie der polnische Betreiber riefen die Warnstufe für die Hochspannungsleitungen aus, die aus Redwitz in Bayern nach Remptendorf in Thüringen sowie für die grenzüberschreitende Verbindung nach Krainik in Polen verlaufen. Herkömmliche Kraftwerke mussten umgesteuert und Windräder in den Leerlauf geschaltet werden, damit die Leitungen noch stabil bleiben konnten. Das Unternehmen 50Hertz musste den Lastfluss zur polnischen Seite um 12.800 Megawattstunden drosseln, damit das polnische Netz nicht in Gefahr geriet. Diese Situation dauerte insgesamt drei Tage an, erst danach konnte Entwarnung für die angespannte Lage gegeben werden.

Die Grünen sehen ein Problem in den Gaskraftwerken

Elektrische LeitungAllerdings kann diese Notsituation als eine Ausnahme angesehen werden, denn wenn man diesen Winter in einen Vergleich mit dem Winter von 2011/2012 setzen würde, dann wäre es noch recht glimpflich abgelaufen, da nur wenige Eingriffe nötig waren. Ebenfalls mussten nur Ende Januar die Reservekraftwerke in Betrieb genommen werden. Allerdings soll ein detaillierter Bericht diesbezüglich durch die Bundesnetzagentur noch folgen. Jedoch können die Grünen mit der Situation weniger locker umgehen. So mutmaßte der Energieexperte Oliver Krischer, dass es sich noch weiter hätte zuspitzen können, falls die Kältewelle eine Woche länger angehalten hätte. Hierbei geht es im vor allem um die Gasvorräte, die auf einen Tiefstand abgesunken sind. Nachdem Russland im vergangenen Jahr die Erdgaslieferungen heruntergedrosselt hatte, mussten einige Gaskraftwerke ihren Betrieb vorübergehend vollständig einstellen, da sie keinen Brennstoff mehr besaßen. Die Gasversorgung sei für die Zukunft im Rahmen der Energiewende in jedem Fall sicherzustellen, da sie ein Schwanken von Sonnen- und Windstrom mit wenig Aufwand in kurzer Zeit ausgleichen können.

Hohe Gasmengen wurden verkauft

In den vergangenen Jahren konnten die Gaskraftwerke mit Speichermöglichkeiten aufwarten, die am Ende des Winters noch weit über 40 Prozent betrugen. Damit wäre es kein Problem, auf unerwartete Situationen wie einen erneuten Wintereinbruch zu reagieren. Nun lag der Füllstand, laut der Netzagentur, unter 18 Prozent. Der Grund ist darin zu sehen, dass die Speicherbetreiber von einem milden Winter ausgegangen waren. Dadurch sind die hohen Gaspreise, die im Dezember zu verzeichnen waren, zum Verkauf genutzt worden. Durch die anschließend einsetzende Kältewelle stiegen die Kurse an der Börse, so dass wiederum große Mengen an Gas ausgelagert wurden. Jedoch will das Bundeswirtschaftsministerium davon jetzt nichts mehr wissen. Der Staatssekretär Stefan Kapferer gab auf eine parlamentarische Anfrage durch die Grünen lediglich zur Antwort, dass derzeit eine entspannte Liefersituation im Bereich Erdgas vorherrschen würde. Aber wird überlegt, zusammen mit der Gaswirtschaft sowie der Netzagentur, ob zukünftig weitere Vorkehrungen getroffen werden müssen, damit eine entsprechend ausreichende Lagerhaltung gewährleistet ist. Allerdings müsste auch die Gaswirtschaft Verantwortung übernehmen. Durch die Grünen wird jedoch eine Mindestreserve verlangt.

Der Gasverbrauch ist deutlich angestiegen

Allerdings hat der Bundesverband der Deutschen Energiewirtschaft einen deutlichen Anstieg des Gasverbrauchs dokumentiert. Der Stromverbrauch hingegen ist im ersten Quartal gesunken, was beispielsweise mit dem frühen Osterfest oder dem fehlenden Schalttag begründet wurde, und ebenso sank der Braunkohleverbrauch. Und auch die Stromeinspeisung aus Sonne und Wind ist witterungsbedingt deutlich abgesunken. An den Preisen die in unserem Stromanbieter Vergleich zu errechnen sind wird dies allerdings kaum etwas ändern.