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Stromriese RWE bewegt sich immer tiefer in die Krise

Bereits seit einigen Monaten befindet sich der ehemalige Energieriese RWE, der auch heute besonders in Westdeutschland noch von großer Bedeutung ist, in einer Spirale abwärts. Spätestens mit der Abschaltung verschiedener Kernkraftwerke unter der eigenen Kontrolle scheint der genaue Kurs des Unternehmens unklar zu sein. Das führte nicht nur zu einem Einsturz bei den Aktienkursen des Unternehmens, sondern könnte in kommunalen Bereichen zu empfindlichen Schäden führen. Nun verlangt das Unternehmen eine direkte Hilfe vom Staat.

RWE macht Energiewandel für die eigenen Verluste verantwortlich

Offshore WindparkBei RWE handelt es sich um einen der vier Energieriesen, die auch im Bereich der Atomkraft eine bedeutende Rolle einnehmen. Sie gehören auch zu denen, die momentan vor der EU gegen Deutschland klagen und eine Abfindung in Milliardenhöhe für die Abschaltung ihrer AKWs fordern. Um diesem Umstand noch die Krone aufzusetzen, gehört RWE zu den lautesten Stimmen, wenn es darum geht, dass die Steuerkasse für den Rückbau und die Entsorgung der Kernkraftwerke aufkommen soll. Im Fall von diesem Konzern könnte der Mangel einer staatlichen Unterstützung aber mittelfristig tatsächlich zu einer Pleite führen.

Bereits im letzten Jahr hat der Konzern verkündet, dass er sich künftig in zwei verschiedene Gesellschaften aufteilen möchte. Während in der einen Sparte die immer noch lukrativen Kernkraftwerke und die erneuerbaren Energien zu finden sein sollen, werden die Kohle- und Gaskraftwerke aussortiert. Diese sind nur noch ein Defizitgeschäft für den Konzern und sollen wohl langfristig abgewickelt werden.

Bei der Hauptversammlung in Essen haben die Verantwortlichen nun vor allem den Energiewandel der Regierung für die prekäre wirtschaftliche Situation verantwortlich gemacht. Durch die vielen neuen Megawattstunden, die mit der Hilfe von Öko-Energie auf den Markt kommen, wären die Strompreise in den letzten Monaten stark eingebrochen. Die Kunden merken dies zwar noch nicht, aber tatsächlich ist ein ziemlicher Verfall der Preise an den Börsen für Energie und Gas zu bemerken. Die Situation bei RWE könnte aber vor allem in den Kommunen von Nordrhein-Westfalen noch zu stärkeren Problemen führen.

Viele Gemeinden und Kommunen Anteilseigner von RWE

VoRWEg gehenVor der Finanz- und Wirtschaftskrise war besonders im Westen von Deutschland der Konzern eines der beliebtesten Ziele für die Anlage von Steuergeldern. Viele große und kleine Städte in NRW haben Aktien des Konzerns gekauft. Die steigenden Kurse der damaligen Zeit und vor allem die üppigen Renditen sind in vielen Fällen ein fester Bestandteil der Haushalte in den Städten und Gemeinden. Da bereits beschlossen wurde, dass es in diesem Jahr keine Dividende geben wird und der Kurs in den letzten Monaten stark eingebrochen ist, stehen viele Städte in dem Bundesland vor einer Krise.

Der Absturz von RWE zeigt sehr deutlich, wie wenig die Unternehmen aus den Bereichen Energie und Strom auf den Wandel in ihrer Branche vorbereitet waren. Vor allem wird deutlich, dass die Folgen einer Krise dieser Konzerne kaum abzusehen sind. Es bleibt abzuwarten, ob es eine staatliche Lösung gibt oder ob langfristig auch die Endkunden die Veränderungen auf dem Markt und die Probleme von RWE zu spüren bekommen werden.